Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)

Mit nur 25-30 mm Flügelspannweite ist der Blauschillernde Feuerfalter (Lycaena helle) eine eher kleine Tagfalterart aus der Familie der Feuerfalter. Aber er begeistert mit seiner irisierend metallisch lila-blau schillernden Flügelfarbe. Diese verblasst nicht, denn sie besteht nicht aus Pigmenten. Je nach Blickwinkel des Betrachters entsteht der wundersame Farbeindruck durch Lichtbrechung. Beim Männchen überzieht diese Schimmer das ganze Tier. Das Weibchen macht mit dem charakteristischen bläulichen Schimmer in einzelnen Binden und Flecken vor allem am Rand der Flügel aber auch eine gute Figur.

Weibchen des Blauschillernden Feuerfalters, Lycaena helle (Bildautor: Andreas Kolossa)
Weibchen des Blauschillernden Feuerfalters, Lycaena helle (Bildautor: Andreas Kolossa)
Blauschillernder Feuerfalter, Lycaena helle (Bildautor: Andreas Kolossa)
Blauschillernder Feuerfalter, Lycaena helle (Bildautor: Andreas Kolossa)
Flügelunterseite des Blauschillernden Feuerfalters, Lycaena helle (Bildautor: Andreas Kolossa)
Flügelunterseite des Blauschillernden Feuerfalters, Lycaena helle (Bildautor: Andreas Kolossa)

Lebensraum und Lebensweise


Er besiedelt Feuchtwiesenbrachen bzw. nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Feuchtwiesen mit guten Beständen des Schlangen-Knöterichs, der in Deutschland die einzige Raupennahrungspflanze des Blauschillernden Feuerfalters ist. Auch die Eiablage erfolgt nur auf dieser Pflanze. Die Vorkommen befinden sich an kleinklimatisch kühlen Stellen:
In Nordost-Deutschland (und Osteuropa) bildet die Art zwei Faltergenerationen im Jahr aus, in Süd- und West-Deutschland nur eine Generation (https://ffh-an-hang4.bfn.de/arten-anhang-iv-ffh-richtlinie/schmetterlinge/blauschillernder-feuerfalter-lycaena-helle.html).“

Im Kreis Euskirchen bildet die Art eine Faltergenerationen im Jahr aus. Der erwachsene Falter fliegt je nach jährlichem Witterungsverlauf von Mai bis Juni. Nur 7 bis 14 Tage lebt das erwachsene Tier. Die Weibchen legen die Eier, die wie kleine Golfbälle aussehen, an der Blattunterseite des Schlangenknöterichs ab. Die sich aus dem Ei entwickelnde Raupe frisst zunächst an den Blattunterseiten dieser Raupennahrungspflanze. Nach verschiedenen Häutungen verpuppen sich die Raupen und verbringen als einzige Feuerfalterart den Winter als Puppe in bodennaher trockener Streu.

Gefährdung

„Die Bestände des Blauschillernden Feuerfalters sind empfindlich gegenüber zu intensiver Mahd oder Beweidung und gegen Nährstoffeintrag. Bei längerem Nichtstun wachsen die Habitate mit Gehölzen zu; das hält der Falter eine Zeitlang aus, denn lichte Feuchtwälder sind sein ursprünglicher Lebensraum. Bei zu starker Beschattung verschwindet er dann auch dort. Der Blauschillernde Feuerfalter benötigt auch eine wirksame Vernetzung seiner Lebensräume – das nächste geeignete Biotop darf nicht allzu weit entfernt sein. Sein größtes Problem ist jedoch der Klimawandel, denn als Art, die an kühle Sommer und kalte Winter angepasst ist, wird es ihm allmählich zu warm. So hat er die niedrigen Lagen von Wes-terwald und Eifel bereits geräumt und ist dort heute auf die Hochlagen beschränkt. Weiter nach oben ausweichen kann er aber nicht, weil bereits bei 650 bzw. knapp 700 m über dem Meeresspiegel Schluss ist.

Lycaena helle ist im Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gelistet. Das ermöglicht den Naturschutzbehörden, zur Verbesserung der Bestandssituation von der EU finanzierte LIFE-Projekte durchzuführen, so z. B. im nordrhein-westfäli-schen Teil der Eifel (https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Blauschillernder-Feuerfalter-1861.html).“

Der Blauschillernde Feuerfalter ist eine der europaweit am stärksten gefährdeten Tagfalterarten!

Der Blauschillernde Feuerfalter in der Eifel – Lycaena helle

Dokumentation zum Blauschillernden Feuerfalter von Tim Laussmann mit Bernhard Theißen vom Partnerprojekt LIFE Patches & Corridors.