Frostspanner


Schmetterlinge im Dezember

von Stefan Meisberger

Bis gegen Jahresende sind sie noch unterwegs, die Schmetterlinge, die ihrem Namen alle Ehre machen: Kleiner und Großer Frostspanner.

Aktuell findet man sie auch tagsüber, sitzend an hellen Mauern und Gebäudefassaden. Nachts fliegen sie an´s Licht: Die Frostspanner. Neulich saßen praktischerweise gleichzeitig Exemplare des Kleinen und des Großen Frostspanners an der Fassade unseres Biostationsgebäudes in Nettersheim.

Männchen des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria)
Männchen des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata)

Die Frage, ob es sich dabei jeweils um Männchen oder Weibchen handelt, ist flott beantwortet: Es handelt sich immer um Frostspannermännchen. Die Weibchen der Frostspanner sind flügellos und können sich nur krabbelnd fortbewegen. Sie sehen auf den ersten Blick gar nicht nach Schmetterling aus.

Die Raupen beider Arten sind hingegen besonders gefräßige Gesellen, die sich im Frühjahr über Knospen und Blätter verschiedener Baumarten hermachen. Auf dem Speiseplan des Kleinen Frostspanners stehen dabei auch zahlreiche Obstbaumarten. Um einem Befall vorzubeugen, bringen Obstbauern Leimringe an den Stämmen ihrer Obstbäume an. Am Stamm heraufkletternde Weibchen auf dem Weg zur Eiablage bleiben an den Ringen hängen. Werden die Ringe dann rechtzeitig abgesammelt und verbrannt, finden die Kleinen Frostspanner ein so gar nicht zu ihrem Namen passendes Ende…