Schmetterlingseier im Winter – Teil 1


Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae)

von Stefan Meisberger

Der Januar gilt gemeinhin als der Monat, in dem am wenigsten Schmetterlinge zu beobachten sind. Selbst am Lichtturm tummeln sich des Nachts nun nur noch ganz wenige Falter.

Trotzdem gibt es auch im Winter viel zu sehen: So sind die faszinierenden Eier vieler Zipfelfalterarten, die an verschiedenen Baum- und Straucharten abgelegt werden, nun besonders gut zu beobachten. Wenn man weiß, wo man suchen muss, wird man verblüfft sein, wie schnell man fündig wird.

In den nächsten Wochen sollen hier einige Zipfelfalterarten und ihre Eier vorgestellt werden.

Den Anfang macht heute die Art mit den am häufigsten und am leichtesten zu beobachtenden Eiern: Der Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae). Den hübschen Falter mit der leuchtend orangenen Unterseite und dem filigranen Linienmuster bekommt man im Sommer nur ab und an zu sehen. Seine Eier sind hingegen überall dort, wo es Schlehenbüsche oder Kirschbäume gibt, fast allgegenwärtig. Lediglich isoliert auf in der freien Feldflur stockenden Gebüschen sind seine Eier nur selten zu finden.

Ei des Nierenfleck-Zipfelfalters in der Achsel des verdornten Langtriebs einer Schlehe (Prunus spinosa), Foto: Stefan Meisberger

Drei auf einen Streich: Auch Doppelablagen, und, wie hier zu sehen, Dreifachablagen, sind keine Seltenheit. Gut zu sehen ist auf allen drei Eiern der dunkle Zentralbereich, die sog. Mikropyle. Foto: Stefan Meisberger

Von Ektoparasiten befressenes Ei des Nierenfleck-Zipfelfalters bei ca. 50facher Vergrößerung. Foto: Stefan Meisberger

So sieht der zugehörige Falter aus, der sich nur recht selten, v.a. im Hochsommer, einmal zeigt. Foto: Stefan Meisberger